Corona-Ampel.org

Meinung und Einordnung

Zum Ende der Corona-Ampel

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Es ist soweit: mit 1. Juli muss die Erkrankung SARS-CoV-2 nicht mehr behördlich gemeldet werden, das Corona-Dashboard wurde eingestellt, für diesen Newsletter gibt es keine Datenbasis mehr. Damit endet auch das Projekt corona-ampel.org, das wir im September 2020 gestartet haben. Danke allen, die kleine oder größere Beträge gespendet haben – unter dem Strich konnten damit die Kosten für das Projekt gedeckt werden, das freut mich.

Zuerst die praktische Seite. Wenn Sie Interesse an meiner datenjournalistischen Arbeit haben: ich erwäge, einen monatlichen oder vierteljährlichen Newsletter mit meinen Recherchen zu starten. Sie können hinter dem „Einstellungen“-Link ganz unten in den Newsletter-Mails den Knopf „Datenjournalismus-Newsletter anmelden“ betätigen. Sollte ein solcher Newsletter erscheinen, wären Sie dann die ersten, die ihn erhalten.

Die letzten belastbaren Daten zur Verbreitung des Coronavirus finden sich im Abwassermonitoring-Dashboard (ORF-Visualisierung). Unter impfdaten.at gibt es weiterhin Daten zu den Coronavirus-Impfungen. Für den Sommer sind auch vage Datenveröffentlichungen zu anderen Atemwegserkrankungen angekündigt. Keine dieser Quellen ist allerdings regional so aufgelöst, dass der Weiterbetrieb als Newsletter viel Mehrwert bietet.

Sie wundern sich vielleicht: Was wurde eigentlich aus den „offenen Fragen“? Zuerst: die Verfahren und der Weg zu manchen Auskünften hat mein Vertrauen in das Gesundheitsministerium nicht gestärkt. Zeitgleich Millionen in Werbung zu investieren, während kein Geld in die Sicherstellung funktionierender Verwaltungsprozesse gesteckt wird, passt einfach nicht zusammen. Die Behörde hat Anfragen nicht beantwortet, nachweislich zugestellte Bescheidbeschwerden verschlampt, Säumnisbeschwerden nicht weitergeleitet, Gerichtsurteile „verloren“. Zu zwei Themen kann ich Ihnen trotzdem Updates geben:

Die Fälle in Alten- und Pflegeheimen und eine Antwort auf die Frage, welche Weisungen bezüglich der Pflegeheime getätigt wurden, konnte ich nach einer ersten Entscheidung durch das Bundesverwaltungsgericht im Herbst 2022 endlich erhalten. Meine Auswertung lesen Sie hier.

Die Fälle auf Gemeindeebene wurden zuerst aufgrund von Datenschutzbedenken nicht herausgegeben. In einer überraschenden Entscheidung eines Datenschutzexperten im Gesundheitsministerium wurde mir Recht gegeben, dass der Datenschutz einer Herausgabe der Fälle auf Gemeindeebene nicht entgegensteht. Eine Übermittlung wurde danach angekündigt, aber aufgrund von nicht näher spezifizierten (und auch im Akt nicht dargelegten) technischen Unmöglichkeiten nicht vorgenommen. Der Fall dürfte seit Juni 2022 beim Bundesverwaltungsgericht liegen, bisher wurde noch nicht mal ein Verhandlungstermin avisiert. Drei Jahre nach Beginn der Pandemie hat also noch nicht einmal das Erstgericht geklärt, ob die Fallzahlen auf Gemeindeebene im öffentlichen Interesse auch verfügbar sein sollten.

Dass ein so ineffektiver Rechtsschutz inakzeptabel ist, ist ein Grund für mein Engagement beim Forum Informationsfreiheit. Mehr über unsere ehrenamtliche Arbeit für mehr Transparenz in der öffentlichen Verwaltung finden Sie auf informationsfreiheit.at – diese Arbeit zu professionalisieren liegt mir am Herzen. Um dies zu ermöglichen suchen wir Fördermitglieder.

Danke für Ihr Interesse und Vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen
Markus „fin“ Hametner
Datenjournalist

2.7.2023

50% der registrierten Corona-Todesfälle im Frühling betrafen Alters- und Pflegeheime

Exklusiv vorliegende Zahlen und Antworten zeigen erstmals, wie stark Bewohner in Alters- und Pflegeheimen von der Pandemie betroffen waren. Aber auch die Wirksamkeit der Impfstoffe wird in den Zahlen sichtbar.

Erstmals liegen mir monatliche Daten über Corona-Fälle und Corona-Todesfälle in Alten- und Pflegeheimen vor. Von April 2020 bis April 2022 gab es 46.000 Corona-Fälle in Alten- und Pflegeheimen. Diese kommen auf Österreichweit etwa 100.000 Bewohner von Alten- und Pflegeheimen (Stichtagszahlen). Corona-Kontakte von Alten- und Pflegeheimbewohner·innen konnten also nicht nachhaltig verhindert werden. Etwa 5.300 Alten- und Pflegeheimbewohner·innen wurden auch als Corona-Todesfälle vermerkt – mehr als jeder zehnte Fall endete also tödlich. Und: zwischen Jänner und April dieses Jahres waren die Corona-Todesfälle in Heimen nicht rückläufig – sie stiegen an.

In der ersten Welle bis Ende Sommer 2020 wurden 300 Corona-Todesfälle in Alten- und Pflegeheimen gemeldet. In der zweiten Welle von Oktober bis Mai 2021 waren es über 3.500 – die Vorbereitungen im Sommer waren offenbar unzureichend.

Ein Vergleich mit den Todesfall-Zahlen der Gesamtbevölkerung der AGES zeigt: teilweise waren etwa die Hälfte der gemeldeten Todesfälle Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Dies betraf sowohl die erste Welle, die Winterwelle 2020 und die Omikron-Welle letztes Frühjahr.

Wäre ein besserer Schutz möglich?

Kann man mittlerweile ohne Lockdowns Erkrankungen und Todesfälle in Pflegeheimen verhindern? Komplexitätsforscher Peter Klimek vom Complexity Science Hub Wien sieht Möglichkeiten in einem Schweizer-Käse-Modell: einerseits durch Impfungen und die Anwendung von Therapien wie neuen Covid-Medikamenten, wenn möglich. Auch bauliche Maßnahmen seien ein möglicher Teil der Lösung – damit meint Klimek in erster Linie Lüftung. „Diese Kombination von Maßnahmen wird neue Wellen nicht verhindern, aber möglicherweise auf ein Niveau verringern, dass zumindest keine Übersterblichkeit erreicht wird“.

Die reinen Fallzahlen aus dem Herbst 2020 blieben bis zur Omikron-Welle unerreicht. Die breite Verfügbarkeit von Impfungen, die Großteils auch früh in Pflegeheimen verfügbar waren, dämpften die Zahl der Infektionen bis zur dahin effektiv.

Was wurde für den besseren Schutz getan?

Schon früh betonte die Politik, dass der Schutz der Älteren Priorität habe. Am 11. März 2020 zitierte die Presse Gesundheitsminister Anschober: Großeltern sollten vor Ansteckungen durch Kinder geschützt werden. Nur: besonders im Fall von Pflegeheimen ist nicht ganz klar, was der Gesundheitsminister in den ersten Monaten unternahm. Natürlich gab es die Kontaktbeschränkungen der ersten Welle, die auch in Alten- und Pflegeheimen galten. Aber ein Minister hat Werkzeuge wie Weisungen und Erlässe und kann auch Handlungsempfehlungen herausgeben. Was davon wurde also unternommen? Die Antwort aus dem Ministerium ist ernüchternd: abseits der Gesetze, die Besuchsbeschränkungen vorsahen, gab es im ersten Halbjahr der Pandemie nichts derartiges: „Zum Zeitpunkt Ihrer Anfrage (12.11.2020) bestehende Weisungen, Erlässe oder Handlungsempfehlungen konnten nicht gefunden werden.“ Auch im ruhigen Sommer 2020 wurden offenbar keine Notfallpläne erarbeitet.

Auch wie die Gesundheitsbehörden mit Fällen in Heimen und anderen Anstaltshaushalten umgehen hätte zentral geregelt werden können – etwa ob Bewohner je nach Covid-Status in unterschiedliche Stockwerke aufgeteilt werden sollten, oder wie die Quarantäne gehandhabt werden soll. Aber: „Weisungen, Erlässe oder schriftliche Handlungsanweisungen, die sich explizit mit dem Handling von Fällen [in Pflegeheimen, Altenheimen oder ähnlichen Haushalten] auseinandersetzen, konnten nicht gefunden werden.“

Diese Daten wurden im Mai übermittelt, die Aufarbeitung konnte aber erst jetzt abgeschlossen werden. Sie wurden eineinhalb Jahre nach meiner Anfrage „Schutz von Pflegeheimen: Weisungen, Taskforce-Diskussionen und Daten“ übermittelt, nachdem der ablehnende Bescheid des BMSGPK vom Bundesverwaltungsgericht zurückgewiesen wurde. Aktuellere Daten liegen mir nicht vor.

18.10.2022

Was die stärkere Infektiosität der englischen Variante für Österreich bedeutet

Die in England zuerst festgestellte Coronavirus-Variante B.1.1.7 ist laut ersten Erkenntnissen zwischen vierzig und siebzig Prozent ansteckender. Das stellt die Behörden vor Probleme, die Fallzahlen in England stiegen seit 2. Dezember an – obwohl in den Hotspots im Süden des Landes anders als in Österreich keine Lockdown-Lockerungen zu Weihnachten vorgenommen haben und auch Reisebeschränkungen aufrecht erhalten wurden.

Die stärkere Infektiosität führt auch dazu, dass diese Variante von Covid-19 in einigen Regionen die Überhand gewinnt und schon Mitte Dezember den Großteil der genommenen Proben ausmachte – obwohl die Variante erst Ende September erstmals festgestellt wurde.

Um auch eine infektiösere Variante des Virus müssen die zwischenmenschlichen Kontakte soweit eingeschränkt werden, dass eine infizierte Person weniger als eine weigere Person ansteckt. Eine Berechnung zeigt: Österreichweit waren die Kontakteinschränkungen nur im April dafür ausreichend stark. Im optimistischsten Fall, in dem das Virus nur 40 Prozent infektiöser ist als bisher, hätte an 29 Tagen im April eine infizierte Person weniger als eine weitere Person angesteckt. Im schlimmsten Fall einer 70% höheren Infektionsrate – waren die Kontakteinschränkungen nur an drei Tagen ausreichend. An allen anderen Tagen wäre die Zahl der Infizierten gestiegen.

Nur an einigen Tagen im April hatten die Österreicher so wenig Kontakte, dass auch die englische Variante zurückgedrängt werden könnte

Diese Berechnung basiert auf der effektiven Reproduktionszahl, die von der AGES und der TU Graz wöchentlich berechnet wird und abschätzt, wie viele weitere Personen jede infizierte Person ansteckt. Auch zwischen den Bundesländern gibt es Unterschiede. In Wien hätten die Kontaktbeschränkungen nie ausgereicht, um die englische Variante auch im schlimmsten Fall (+70% Infektiosität) in Schach zu halten; in Oberösterreich und Salzburg waren sie an über 20 Pandemietagen stark genug. Um ein unkontrolliertes Wachstum zu verhindern, müssten diese Kontaktbeschränkungen wie in April und Mai jedoch weit länger aufrecht erhalten werden.

Diese Berechnung erlaubt auch eine Schätzung, wie sich die Zahl der Neuinfektionen bei gleichen Maßnahmen, aber einer infektiöseren Virusvariante, entwickelt hätte. Wären beispielsweise ab 1. Dezember alle Covid-19-Infizierten in Österreich plötzlich 40% oder 70% infektiöser gewesen, würde sich das folgende Bild ergeben.

Ausgehend von zwischen 3.000 und 4.000 täglichen Neuinfektionen in der Woche vor dem 1. Dezember, gab es im Dezember einen stetigen Rückgang der Fallzahlen – auf 1.000 bis 2.000 zu Weihnachten und Neujahr. Selbst die „weniger schlimme“, 40 Prozent infektiösere Variante hätte am 24. Dezember zu über 11.000 – und zu Neujahr über 17.000 – Neuinfektionen geführt. Wäre dieses Szenario eingetreten, wäre es wohl nicht ganz dazu gekommen. Die Weihnachtslockerungen wären wohl kurzfristig zurückgenommen worden – in England passierte das am 19. Dezember – für einige stark betroffene Regionen.

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Zur Methodik

Kann man die erhöhte Infektiosität wirklich auf die Reproduktionszahl aufschlagen?

Ja, auch Dr. Eric Feigl-Ding hat ähnliche Berechnungen auf seinem Twitter-Account geteilt.

Wie wurde die Modellrechnung für den Dezember vorgenommen?

Die AGES berechnet den R-Wert aus den Fällen der letzten 13 Tage, wobei die Infektiosität der Fälle mit einer Gamma-Verteilung geschätzt wird. Die Berechnung verwendet den umgekehrten Weg. Die Fälle der letzten 13 Tage im November werden mit der Gamma-Verteilung und dem R-Wert vom 1. Dezember multipliziert. Für den 2. Dezember wird die gleiche Rechnung mit den Werten der letzten 12 Tage im November und dem soeben berechneten Wert für den 1. Dezember wiederholt, und so weiter.

Ist der R-Wert der AGES nicht in Wahrheit ein Wertebereich?

Ja, es wurde mit dem Punktschätzer gearbeitet, obwohl der Konfidenzintervall bei einigen Bundesländern in der Tat einige Zeit lang relativ breit war – besonders in der Zeit, in der es absolut gesehen recht wenige Fälle gab.

Wurde beachtet, dass es schon im Dezember B.1.1.7-Fälle in Österreich gab?

Nein, der tatsächliche geschätzte R-Wert wurde um 40% bzw. 70% erhöht. Dass in nur 4 von 500 seit September sequenzierten Proben die englische Variante gefunden wurde, obwohl gezielt danach gesucht wurde, spricht nicht dafür, dass sich die Variante schon stark auf die Verbreitung ausgewirkt hätte.

Welches der gezeigten Szenarien ist realistischer – vierzig oder siebzig Prozent infektiöser?

Erste Analysen aus dem Contact Tracing in England deuten auf die vierzig Prozent hin.

Gibt es Probleme bei der Berechnung der Reproduktionszahl?

Zumindest eine Statistikerin hat die Art der Berechnung und Kommunikation der Reproduktionszahl durch die AGES kritisiert. Da die Zahl aus den Neuinfektionswerten der letzten dreizehn Tage berechnet wird, haben Kontakteinschränkungen, die nur wenige Tage dauern, weniger Einfluss auf die Reproduktionszahl. In Deutschland wird mit 4- und 7-Tages-Reproduktionszahlen gearbeitet, diese sind sensibler auf kurzfristige Veränderungen. Weiters kann nur mit den bekannten Fällen gearbeitet werden. Ist an manchen Tagen die Dunkelziffer höher oder die Testaktivität niedriger, hat das einen Einfluss auf die Reproduktionszahl. Steigt die Dunkelziffer an, wird die Reproduktionszahl unterschätzt. Fällt die Dunkelziffer, wird sie überschätzt.

13.1.2021

Chaotische Neujahrsgrüße: Warum hier Fehlinformationen verbreitet wurden

Am 2. Jänner hat das Gesundheitsministerium ohne Vorankündigung die Zählweise der Corona-Testungen umgestellt. Mit Verweis auf die getrennte Darstellung von PCR- und Antigentests wird nur mehr die Anzahl der PCR-Tests veröffentlicht. Diese getrennte Darstellung war jedoch öffentlich nicht aufzufinden (zwei Tage später wurde diese veröffentlicht). Ohne Vorwarnung waren damit zahlreiche Erklärungstexte fehlerhaft. Damit begann das Jahr 2021, wie 2020 geendet hat: Mit einer Corona-Datenlage, die man nur mehr als Chaos beschreiben kann. Mit fehlenden Informationen für Politik und Bevölkerung. Und damit, dass hier und auf anderen Corona-Datenseiten – trotz bester Bemühungen der Betreiber – falsche Informationen veröffentlicht werden.

Einzelne Behördenmitarbeiter – wie Mario Dujaković, Sprecher von Stadtrat Hacker in Wien oder eine Mitarbeiterin im Kabinett Anschober – geben zwar per Twitter informell Auskunft – diese steht aber oft im Widerspruch zu den bisher bekannten Infos. Eine vollständige, aktuelle Dokumentation wird dadurch nicht ersetzt. Und letztere existiert wohl nicht.

Solche unangekündigten Änderungen – noch dazu an Wochenenden – schaffen nicht nur unnötige kurzfristige Arbeit, sondern auch Fragen, für die Behörden nicht kurzfristig erreichbar sind. Außerdem untergraben sie auch bei den KonsumentInnen das Vertrauen. Nicht nur in die Daten, sondern alle behördlichen Informationen.

Diese Probleme lenken auch von der Aufarbeitung von wichtigeren Themen ab – wie den Auswirkungen der in England entdeckten Mutation B.1.1.7, die sich möglicherweise um 50% schneller ausbreitet als die bisher bekannten Virenstränge.

Das letzte Jahr hat leider auch im Chaos geendet. Die Corona-Chaos-Saga, Staffel Dezember 2020, im Schnelldurchlauf:

  1. Nachdem die AGES zwei Monate falsche Zahlen zu Genesenen und aktiven Fällen publiziert hatte (Genesenenmeldungen aus Wien und Kärnten wurden nur zu einem geringen Anteil berücksichtigt) wurde ein „Haircut“ durchgeführt und Fälle automatisch nach 21 Tagen als Genesen betrachtet. Damit werden immer noch Zahlen veröffentlicht, die sich von den Informationen der Bundesländer unterscheiden – aber es ist nicht ganz so offensichtlich. Ob sich manche Teile der Regierung darüber freuen, dass Wien durch diese Lösung wieder als das Land mit den meisten aktiven Fällen ausgewiesen wird – obwohl sie selbst niedrigere Zahlen melden, ist nicht überliefert.

Aufgrund des anhaltenden Datenchaos verzichten wir nun auf die Angabe der aktiven Fälle. Wir verwenden stattdessen eine Schätzung.

  1. Die Entscheidungsgrundlagen der Ampel-Kommission wurden ab Ende November nicht mehr vollständig veröffentlicht – die risikoadjustierten Inzidenz und die Aufklärungsquote, immerhin Faktoren, die direkt in die Bestimmung der Ampelfarbe einfließen – wurden an die Ampel-Kommission übermittelt, aber nicht mehr veröffentlicht. Nachdem die internen Zahlen an Journalisten geleaked wurden, verhinderte das Land Oberösterreich erfolgreich, dass seine Aufklärungsrate in den internen Entscheidungsgrundlagen der Ampel-Kommission aufscheint. Inwiefern es im Interesse der Öffentlichkeit ist, diese Daten geheim zu halten, ist nicht überliefert.

  2. Das Gesundheitsministerium konnte nicht darüber Auskunft geben, wie viele Personen geimpft wurden. „primär“ sei „eine wöchentliche Zusammenfassung“ geplant. Nach einem bösen Kommentar in der „Heute“ konnte doch eine Zahl ausgegraben werden: es seien etwa 6.000 Personen gewesen. In Deutschland wird täglich veröffentlicht, wie viele Pflegekräfte, wie viele ältere Personen in welchem Bundesland geimpft wurden. In Österreich wurde nur bekannt, dass Kardinal Schönborn geimpft wurde. Wie er zur Impfung kam – laut Impfplan sind nur Alten- und Pflegeheime, Personal im Gesundheitsbereich und Hochrisikogruppen – ist nicht überliefert.

  3. Die Zahlen zu Testungen wurden für Wien schon seit dem 24.12. nicht mehr korrekt veröffentlicht.

Es bleibt zu hoffen, dass das Jahr nicht so weiter geht, wie es begonnen hat.

Update 4.1.: Die Datenprobleme zu den Testungen gehen weiter

4.1.2021